4. Kultur

Roadshows in Destinationen

Konzept

Im Jahr 2023 wurde in den Destinationen und Regionen eine «graubünden Trailrun Roadshow» organisiert. Diese soll die Visibilität der Sportart und das Bewusstsein in der Bevölkerung steigern. An unterschiedlichen Standorten wurden kleine Trailrunning-Events organisiert, welche mit einem spannenden Rahmenprogramm Interessierte anziehen sollen. Die Organisation der Roadshows ist ein Zusammenspiel der Destinationen mit graubünden Trailrun. Die Ausarbeitung der Strategie sowie eines detaillierten Konzepts wurde durch das Projekt graubünden Trailrun übernommen. Zudem erfolgt die Hauptkommunikation über das Projektteam, während die Destinationen in der Kommunikation unterstützten.

Die Umsetzung vor Ort der Events wurde durch die Destinationen bzw. PM im Lead in Zusammenarbeit mit einem lokalen und interessierten Leistungsträger (z.B. Sportgeschäft) übernommen. Alle weiteren Details wurden jeweils bilateral zwischen den beiden beteiligten Parteien direkt geregelt und definiert. Die Roadshow sollte ein Haupt-Angebot enthalten, welches an jedem Standort angeboten wird. Zusätzlich konnten die Destinationen ergänzende Programmpunkte individuell hinzufügen. Einzige Vorgabe war dabei, dass diese einen Bezug zur Sportart Trailrunning aufweisen oder die Stimmung auf Platz verbessern können (z.B. Musikbegleitung, Hüpfburg für Kinder etc.). Zwingend umzusetzen waren folgende Angebote:

Skills-Workshops: In Zusammenarbeit mit auserwählten Guides werden im Zeitraum der Veranstaltung unterschiedliche Workshops angeboten. Diese dauern jeweils rund 30 Minuten und vermitteln zu einem definierten Thema kompakte Informationen, welche direkt im Gelände umgesetzt werden können. Denkbar sind folgende Workshops:

  • Uphill
  • Downhill
  • Laufökonomie im Gelände
  • Stock-Technik

Die drei bis vier angebotenen Workshops finden zeitversetzt statt, sodass grundsätzlich eine Teilnahme an mehreren oder allen möglich ist.

Material Testing: In Zusammenarbeit mit einem Sportgeschäft wird Testmaterial zur Verfügung gestellt. Besuchende können also direkt auf Platz Schuhe, Rucksäcke oder auch Stöcke testen und erwerben. So kann ein Mehrwert für das involvierte Sportgeschäft aber auch für den Trailrunner oder die Trailrunnerin geschaffen werden.

Kinderbuch-Themenweg: Das Trailrunning-Kinderbuch bietet nebst einer schönen Kindergeschichte auch zusätzliche Trainingstipps für Kinder. Vor Ort soll in Anlehnung an das Buch ein mobiler Themenweg entstehen, bei welchem die Kinder die Geschichte und die Sportart kennenlernen können. An unterschiedlichen Stationen werden die Kinder so langsam und spielerisch an die Sportart herangeführt.

Festwirtschaft: Damit alle Gäste auf ihre Kosten kommen und auch die nicht Trailrunning-affine Bevölkerung angesprochen werden kann, soll vor Ort eine Festwirtschaft mit möglichst regionalen Produkten angeboten werden.

Mobiler Trailpark/Trailrunning Parcours: Als zusätzliches Angebot soll entweder ein bestehender Trailrunning Parcours (vergleichbar La Punt) oder Skillgarden in den Event integriert werden. Sollte ein mobiler Trailpark bis zu Beginn der Veranstaltungen zur Verfügung stehen, kann dieser die Roadshow begleiten und ein zusätzliches Angebot schaffen. Sollte keines der genannten Angebote vorhanden sein, kann ein Veranstaltungsort gewählt werden, wo eine gute Topgrafie vorhanden ist, um die Sportart Trailrunning präsentieren zu können.

 

Roadshow Flims / Swiss O Week, 21. Juli 2023

Die erste Roadshow konnte am Freitag, 21. Juli 2023, im Rahmen der Swiss Orienteering Week (SOW) in Flims (Berghaus Nagens) durchgeführt werden. Die SOW ist ein Breitensportanlass für Orientierungsläufer*innen und umfasst 6 Etappen an ebenso vielen Tagen in unterschiedlichem Gelände. An der SOW nahmen 2023 4’683 Personen aus 41 Nationen teil, wetterbedingt mussten zwei Etappen abgebrochen und konnten nicht gewertet werden.

Schon vor dem Start der ersten OL-Läufer*innen war graubünden Trailrun auf Nagens mit einer Stellwand zum Kinderbuch «Jori trailt los», verschiedenen Flyer und Dokumenten und dem Angebot von Schnuppertrainings mit Trailrunning Guide Tim Frey präsent. Bieler Sport präsentierte zudem ein breites Angebot an Trailrunningschuhen und -equipment.

Während die SOW-Teilnehmenden zum Start hinaufstiegen und erste Läufer*innen bereits im Ziel eintrafen, zogen bedrohlich dunkle Wolken auf. Dann ging es sehr schnell: ein Gewitter mit starken Sturmböen fegte über Nagens, blies alles weg, was nicht angemacht war, verunmöglichte den Bahnbetrieb und zwang die Organisatoren, den Wettkampf aus Sicherheitsgründen sofort abzubrechen. Gleiches musste auch mit den beiden Ständen der Roadshow geschehen, um Schäden an den Zelten und an der Stellwand zu verhindern und möglichst viel Material (trocken) zu sichern. Damit war die erste Roadshow zu Ende, bevor sie richtig begonnen hatte und die Aussteller mussten mit Tausenden von OL-Läufer*innen im Berggasthaus auf die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs und die sichere Rückreise ins Tal warten.

    Impressionen Roadshow Flims/Nagens

 

Roadshow Pontresina / Viva la Via, 17. August 2023

Die zweite Roadshow konnte in die «Viva la Via», dem im Sommer wöchentlich stattfinden Flaniermeile-Happening in der Via Maistra in Pontresina, der längsten Dorfpromenaden im Engadin, integriert werden. Bereits im Vorfeld war die Wetterprognose und damit auch die Durchführung unsicher – kurzfristig entscheiden dann die Organisatoren, den Anlass durchzuführen.

Die für diese Jahreszeit kühle Witterung vermochte jedoch nur wenige Gäste zum Flanieren mobilisieren, was dazu führte, dass der Stand von graubünden Trailrun kaum Aufmerksamkeit generierte und Trailrunning Guide Roberto Rivola vergebens auf Teilnehmende in seinen Skills-Workshops wartete. Als dann Dauerregen einsetzte, musste auch der zweite Versuch der Roadshow wetterbedingt abgebrochen werden.

 

Impressionen Roadshow Pontresina

 

Roadshow Maloja, 12. September 2023

Die dritte Roadshow von graubünden Trailrun wurde am 10. September 2023 im Rahmen des Maloja Seelaufs bei strahlendem Sonnenschein durchgeführt. graubünden Trailrun konnte im Start-/Zielgelände der Laufveranstaltung bei der Mehrzweckhalle Maloja einen eignen Stand aufstellen und diverses Infomaterial auslegen. Gleich daneben wurde ein Wiesenstück mit natürlichem Gefälle sowie grossen Steinblöcken und Baumstämmen für einen einfachen Übungsparcours für Kinder eingerichtet. Die Messewand mit den Übungen aus dem Kinderbuch wurde auf der Bühne aufgestellt und war somit den ganzen Tag über sehr präsent. Neben dem Stand von graubünden Trailrun, an welchem auch das Kinderbuch «Jori trailt los» gekauft werden konnte, waren zwei lokale Sportgeschäfte vor Ort. Beim Stand des Sportlädeli Samedan konnten Trailrunningschuhe, Stöcke sowie Laufwesten getestet werden. Bei Giacometti Sport aus Maloja konnte modische Sportbekleidung und Accessoires erworben werden.


Impressionen Roadshow Maloja

Am Nachmittag hatten Interessierte die Möglichkeit, im Rahmen eines Schnuppertrainings bei Roberto Rivola das Test-Material gleich im Gelände auszuprobieren. Der lokale Trailrunning-Guide erzählte zudem im Interview von seinen Vorbereitungen auf das bevorstehende Mehretappenrennen durch die Marokkanische Wüste. Nach den ersten Zieleinläufen wurde im Rahmen eines Interviews das Trailrunning Kinderbuch «Jori trailt los» vorgestellt sowie die Übungen erklärt. Einige Kinder folgten der Aufforderung gerne, sich im vorbereiteten Parcours gleich selbst zu versuchen. Die vielen spannenden Gespräche, bei welchen Trailrunning als Breiten- und Familiensport im Zentrum standen, waren das grosse Highlight des familiären Events.

Start-/Zielgelände Malojaseelauf mit graubünden Trailrun Infostand

Koexistenz Biker / Wanderer / Trailrunner

Im Bike-Bereich wurde mit der Fairtrail-Glocke ein Tool geschaffen, welches am Lenker befestigt wird und in der Abfahrt akustisch auf sich aufmerksam macht. So hört man die oft schnelleren Mountainbiker frühzeitig und ein friedliches Miteinander auf den Wanderwegen ist möglich. Die gleiche Problemstellung gibt es auch zwischen Trailrunner und Wanderer – denn wie der Biker ist auch der Trailrunner zügiger auf den Trails unterwegs. Das Projektteam von graubünden Trailrun hat sich aus diesem Grund Gedanken gemacht, wie die bereits existierende Glocke auch im Trailrunning eingesetzt werden kann.

Die Lösung dafür ist ein Hüftgurt, an welchem die Glocke mittels Klettverschluss angebracht werden kann. Die Vision wurde in einem ersten Schritt mit einem selbstgenähten Prototyp getestet, bevor die Produktion der Gurte extern in Auftrag gegeben werden konnte. Die Idee bewährte sich und so konnte nun auch im Bereich Trailrunning eine Lösung erarbeitet werden, welche den Fairtrail-Gedanken und ein respektvolles Miteinander fördert.

Fairtrail Trailrunning-Gurt mit Glocke

Über die Webseite von graubünden Trailrun wurden zudem die beiden neuen Videoepisoden mit Nino Schurter veröffentlicht und via Social-Media mitkommuniziert. Die Fairtrail Giveaways wurden an unterschiedlichen Veranstaltungen wie beispielsweise den Roadshows in Flims, Pontresina und Maloja verteilt.

Fairtrail Graubünden: Nino Schurter – Episode 6

Was hat der Mountainbike-Profi Nino Schurter mit einem Lama gemeinsam? Sie nutzen den gleichen Trail. Denn: Das grosse Wegnetz Graubündens steht allen Wegnutzer*innen gleichermassen offen – ein toleranter Umgang vorausgesetzt. Wir haben dafür ein Wort: Fairtrail.

Fairtrail Graubünden: Nino Schurter – Episode 7

Mountainbike-Profi Nino Schurter schwärmt von seiner Rolle als Fairtrail-Botschafter. Er erzählt von zahlreichen tollen Begegnungen auf den Trails in Graubünden. Von Reaktionen anderer Regionen, welche Graubünden beneiden. Und Nino erklärt, was es für ein harmonisches Miteinander verschiedener Wegnutzer*innen braucht.

Schnupper- und Einstiegs-Events

Let’s Trail

Im Jahr 2022 wurde das Konzept der Einsteigerkurse «Let’s Trail» gemeinsam mit Roberto Rivola überarbeitet. Die Inhalte der beiden Kursmodule «Einstieg» und «Technik» wurden von Jasmin und Guy Nunige zusammengestellt. Die Kurse wurden auch im darauffolgenden Jahr im gleichen Rahmen angeboten, da sich das Konzept bewährt hat.

Die Destinationen wurden bei der Organisation jedoch stärker eingebunden und die Kursgebühren wurden im Vergleich zum Vorjahr etwas erhöht. Zudem wurde eine Mindestteilnehmendenzahl von zwei Personen definiert. Die einheitliche Kommunikation der Kurse wurde wiederum von graubünden Trailrun koordiniert und umgesetzt. Neben Social-Media Posts wurden diverse Inserate in den lokalen Medien geschalten. Zudem erschien ein ausführlicher Bericht über den Datasport-Newsletter.

Das Konzept für die Let’s Trail Kurse wurde an die Destinationen gesendet und ist unter Projektübersicht auf der Website verfügbar. Ebenfalls wurden die FAQs für Anbieter, Guides und Teilnehmende überarbeitet und sind ebenfalls online abrufbar.

Im Jahr 2023 konnten Einsteigerkurse an sechs Orten im Kanton Graubünden besucht werden – konkret in Chur, Davos, Flims, La Punt, Lenzerheide und Vals. Die insgesamt 14 Kurse wurden von 26 Teilnehmenden besucht.

 Einblick Let’s Trail Kurs

Begleitete Trainings

Trailtreff

Im Jahr 2023 sind an vier neuen Standorten Trailtreffs dazugekommen: in Fläsch, Savognin und in St. Moritz sowie der Erlebnistreff Heidiland. Die Trailtreffleiter aus Arosa, Lenzerheide und Masein haben ihr Angebot aufgrund von zu geringem Interesse zurückgezogen. Somit können interessierte Läuferinnen und Läufer aktuell aus 17 verschiedenen Trailtreffs auswählen. Die Trailtreff Partnerschaft mit Scott Running konnte zudem verlängert werden. Die Leiter*innen erhalten bereits bei ihrer Anmeldung einen 30% Rabattvoucher und ein Stirnband. Nach einem halben Jahr erhalten die Leiterinnen und Leiter ein exklusives T-Shirt und nach einem Jahr werden die Trailtreffleiter*innen mit einer kompletten Laufausrüstung von Scott Running (Shorts, Shirt, Jacke, Schuhe, Rucksack) belohnt. Nach jedem weiteren Jahr dürfen sich die Leiterinnen und Leiter einen neuen Schuh von Scott auswählen. Die Trailtreff-Angebote wurden in regelmässigen Abständen über die sozialen Medien beworben. Zudem wurden im August in unterschiedlichen Somedia-Zeitungen Inserate geschalten.

Trailtreff T-Shirt für Gruppenleiter

Trailtrophy

Mit dem Oktober endete auch die Trailtrophy 2023, bei welcher im ganzen Kanton Graubünden insgesamt 37 Trophäen gesammelt werden konnten. Für das Projektteam von graubünden Trailrun war die zweite Durchführung ein voller Erfolg. Mit 121 registrierten Läufer*innen konnte die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht werden. Und die Teilnehmenden waren fleissig: Total 396 gesammelte Trophäen, 6’393 ertrailte Kilometer und 357’205 bewältigte Höhenmeter.

Kartenübersicht der 37 Routen

Harter Kampf um die Hauptpreise

Um die drei Hauptpreise von Sponsor Scott Running wurde bis zum letzten Tag gekämpft. Nachdem Peter Hartmann bereits Ende August alle 37 Trophäen eingesammelt hatte, absolvierte mit David Erne – dank einem fulminanten Schlussspurt – ein zweiter Läufer alle Strecken. Dank der mehr gelaufenen Kilometer konnte schlussendlich Peter Hartmann die Wertung «Trophäen-Jagd» für sich entscheiden. Mit 31 Trophäen sammelte auch Corsin Capol fleissig Trophäen. Da auch der Läufer oder die Läuferin mit den meisten Kilometern einen Hauptpreis gewinnt, konzentrierte sich Corsin gegen Ende der Challenge auf diese Wertung und absolvierte seine Heimstrecke am Mittenberg mindestens einmal pro Tag. Die Ausdauer (753.56 km) wurde mit einer Scott Ausrüstung belohnt. Die dritte und letzte Wertung sicherte sich Marc Casty aus Davos. Beinahe unermüdlich lief er auf seiner Heimstrecke (Drusatscha Loop) Runde für Runde – täglich und immer wieder auch mehrere Runden am Stück. Schlussendlich konnte er die «Höhenmeter-Challenge» für sich entscheiden, auch wenn lediglich 230 Höhenmeter im Vergleich zu David Erne den Unterschied machten. Unter allen Teilnehmenden wurden zudem zwei Trailrunning-Seminare mit Roberto Rivola oder Jasmin und Guy Nunige verlost.

  • Sieger Trophäen-Jagd: Peter Hartmann
  • Sieger Kilometer-Challenge: Corsin Capol
  • Sieger Höhenmeter-Sammlung: Marc Casty
  • Die Gewinner der Verlosung sind: Luana Tscharner und Rali Ali

Die Trailtrophy geht bald in eine nächste Runde

Auch wenn nur drei Läufer*innen einen Hauptpreis gewinnen, geht es bei der Trailtrophy um viel mehr. Es geht um die Förderung der Trailrunning-Community, das Entdecken neuer Trails und Regionen im Kanton Graubünden und schlussendlich vor allem um die Bewegung in der freien Natur weit weg vom Alltagsstress. Die sehr positiven Feedbacks motivieren zum Weitermachen und es befinden sich bereits ein paar tolle Ideen für die Trailtrophy 2024 im Köcher.

Teilnehmenden-Umfrage

Nach Abschluss der Trailtrophy 2023 wurde Ende November eine Umfrage durchgeführt, um auf Basis der Teilnehmenden-Feedbacks das Produkt Trailtrophy weiter optimieren zu können. An der Umfrage haben insgesamt 45 Personen teilgenommen, was im Vergleich zur Gesamtanzahl registrierter Läufer*innen mit einer Teilnahmequote von 37 % gleichzustellen ist. Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass die Trailtrophy bei den Teilnehmenden sehr gut ankommt. Besonders geschätzt wird das Entdecken neuer Regionen und auch das Routenangebot scheint ausgewogen und passend gewesen zu sein. Über die Umfrage sind zudem spannende Inputs eingegangen, wie die Trailtrophy in Zukunft verbessert werden kann.

graubünden Mobil - Fachtagung Langsamverkehr

Die Fachtagung Langsamverkehr fand am 6. Oktober in der Aula der Fachhochschule Graubünden in Chur statt. Claus Caluori, Leiter Fachstelle Langsamverkehr des Tiefbauamtes Graubünden, durfte rund 150 interessierte Teilnehmende aus unterschiedlichen Sparten zur Tagung begrüssen. Auch Professor Jürg Kessler, Rektor der FH Graubünden und somit Hausherr der Veranstaltung, hiess die zahlreichen Gäste herzlich willkommen und gab einen kurzen Einblick in die Bündner Hochschule.

Die diesjährige Tagung wurde unter dem Hauptthema «Der Langsamverkehr im Wandel» konzipiert. Der Wandel und somit die Zukunft des Langsamverkehrs nahm Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen in ihrem Einstiegsreferat auf. Graubünden werde im Langsamverkehr Schub geben, damit dieser eine gleichwertige Säule in der Verkehrsplanung bilden kann. Denn die Förderung des Langsamverkehrs entlastet nicht nur das Verkehrssystem, sondern trägt auch zur Verbesserung der Gesundheit bei.

Es folgte ein Themablock zum gesetzlichen Rahmen im Langsamverkehr sowie die Bedeutung für Graubünden. Flurin Dörig, Co-Präsident Züritrails rollte den Fall Uetliberg auf und Mathias Buchwalder zeigte auf, warum Mountainbike-Organisationen so wichtig sind und wo diese ansetzen. Claus Caluori erklärte anschliessend, welche Bedeutung der Gerichtsentscheid aus Zürich für Graubünden hat. Moderatorin Pia Wertheimer führte durch das vielseitige Programm und lud nachfolgend zur Podiumsdiskussion zum Thema «Herausforderungen der wachsenden Mobilität» ein.

Thomas Hug vom Projektteam «schrittmacher.in» beschäftigt sich mit Rezepten für die Verkehrswende. So zeigte er in seinem inspirierenden Referat ein Modell für mehr kurze Wege auch in Bergkantonen auf. Anschliessend folgten zwei spannende Beispiele für Mikromobilitätslösungen: E-Cargobikes für Unternehmen in der Stadt St. Gallen «Sankt Pedalo» und E-TukTuk in Disentis.

Christian Keller, Darco Cazin und Simon Gredig mussten sich sputen, sie hatten nämlich nur je 2 Minuten Zeit, ihr Projekt in einem sogenannten Pitch vorzustellen. Es ist ihnen souverän gelungen und die Fachtagungsgäste erhielten so kurz und bündig einen Einblick in drei innovative Projekte: flexible Sitzgruppengestaltung bei der SOB, graubünden Bike und Mooinz Bikesharing.

Nach der Mittagspause zeigten Marcin Zielinksi und Peter Oberholzer auf, wie die Digitalisierung den Langsamverkehr unterstützt und welche neuen Tools im Einsatz sind auf den Wanderwegen und Trails. Einen Überblick über die Massnahmen, welche im Rahmen des NRP-Projektes graubünden Trailrun umgesetzt wurden, gab Projektleiter Thomas Häusermann. Anschliessend drehte sich alles um den Veloverkehr in Städten. Clarissa Livingston von der ETH Zürich erläuterte die Vision eines nachhaltigen Verkehrs und wie diese mit dem Projekt «E-Bike-City» erreicht werden kann. Yasmine Bastug, Leiterin Fachstelle Stadt- und Landschaftsplanung Davos zeigte die Umsetzung des Sachplans Velo in Davos auf.

Die nächste Fachtagung Langsamverkehr ist bereits in Planung und findet am Donnerstag, 31. Oktober 2024, im GKB Auditorium in Chur statt.

Präsentation von Thomas Häusermann, Projektleiter von graubünden Trailrun

graubünden Trailrun Netzwerktreffen

Nach zwei Austragungen des graubünden Trailrun-Kongresses im Vorfeld des Madrisa Trails in Klosters (2021 und 2022) entschied sich die Projektleitung von graubünden Trailrun, ein neues Format zu initiieren, welches auch in Zukunft eine von der Finanzierung über das NRP-Projekt unabhängige Durchführung ermöglicht. Der als «Netzwerktreffen» konzipierte Anlass führte am Freitag, 18. August 2023, 19 interessierte Vertreter*innen aus dem Tourismus, den Destinationen und von Leistungsträgern im JUFA Hotel in Savognin – einem zertifizierten Swiss Running Trailrunning-Hotel – zusammen. Unter den Teilnehmenden war mit Marco Imwinkelried, Hoteldirektor des Hotels «Alpina Fiescheralp» erstmals ein Leistungsträger von ausserhalb des Kantons Graubünden dabei – eine gegenseitige Bereicherung, die auch in Zukunft weitergeführt werden sollte.

Nach einem Projektupdate zu graubünden Trailrun und der Vorstellung der Teilnehmenden über ein eigenes Angebot bzw. einen kurzen Erfahrungsbericht aus dem Bereich Trailrunning in Form eines zweiminütigen Pitchs ermöglichte eine kleine Netzwerkpause einen individuellen Austausch zwischen den Expert*innen aus verschiedenen Bereichen. Schwerpunktthema war anschliessend «Navigation und Signalisation», welches aus der Sicht des Projektleiters Signalisation von Trail Consulting, Peter Stirnimann, aus dem Fokus eines passionierten Trailrunners (Corsin Capol) und aus der Perspektive von graubünden Trailrun (Nico Dalcolmo) dargestellt und diskutiert wurde. Ein kleiner Netzwerkapéro rundete den Anlass ab, der – auch aufgrund zahlreicher positiver Feedbacks – als gelungene Premiere beurteilt werden kann und nach einer regelmässigen Weiterführung ruft.

Impressionen Netzwerktreffen im JUFA Hotel Savognin

Trailrunning an Schulen

Bereits 2022 hatte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Romy Steingruber (Turn- und Sportlehrerin), Roberto Rivola (Trailrunning-Guide) und Deborah Spescha (Mittelstufenlehrerin Lenzerheide), bestehende Übungssammlungen aus dem Laufsport evaluiert und einzelne davon auf Trailrunning adaptiert. Anschliessend wurden fünf Lektionen zusammengestellt, welche mit einer 4. Klasse (20 Kinder) in Lenzerheide als Pilot durchgeführt wurden.

Mit den Erfahrungen aus der Pilotphase erarbeiteten Deborah Spescha und ihre Turn- und Sportlehrerkollegin Kerstin Rupf eine Übungssammlung, welche mit den Übungsanleitungen «Übe wie Jori» im Kinderbuch «Jori trailt los» korrespondiert. Mit diesen Übungen werden kindergerecht die Grundfertigkeiten für Trailrunning eingeführt und geübt, welche im Buch das Murmeltier Jori von anderen Tieren (Alpendohle, Eichhörnchen, Gamsbock, Bärin, Steinbock) lernt: los trailen, sicher trailen, abwärts trailen, spielerisch trailen, aufwärts trailen und ausdauernd trailen.

Auf Karten werden die Übungen grafisch dargestellt, der Ablauf wird inklusive methodischer Hinweise kurz beschrieben und durch Varianten mit erhöhter Schwierigkeit ergänzt sowie das benötigte Material aufgeführt. Diese Übungen ermöglichen den Lehrpersonen, das Kinderbuch nicht nur als Lesestoff im Unterricht einzusetzen, sondern gleich auch in der Turnhalle oder im Freien das Gelesene als Bewegungserlebnis umzusetzen.

Mit dem Kinderbuch und der dazugehörenden Übungssammlung hat graubünden Trailrun ein methodisches Tool mit Pioniercharakter geschaffen, welches die spielerische Einführung von Kindern ins Trailrunning bzw. in den Laufsport ermöglicht, die auf dem natürlichen Bewegungsverhalten und dem Wunsch nach Nachahmung von Bewegungsmustern dieser Altersgruppe basiert.

Visualisierung der Übungskarten

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