Die jährlich geplanten zwei Treffen der Product Manager Trailrunning wurden 2023 in zwei andere Anlässe integriert:
Zusätzlich fand am 14. Juni 2023 ein Roundtable im Unterengadin mit sechs Teilnehmenden (PM und Leistungsträger) statt. In zwei Gruppen wurden für die Gebiete Samnaun und Engadin Scuol Zernez / Val Müstair die folgenden Fragen diskutiert:
Für Samnaun wurde die Zielgruppe mit Trailrunning Einsteiger*innen, die das einfach zugängliche und alpine Trail-Erlebnis suchen, definiert. Die alpine Kulisse, welche dank der Bergbahnen einfach zugänglich ist und dank einfachen Trails auch von Einsteiger*innen genossen werden kann, hoben die Anwesenden als USP hervor.
Für Engadin Scuol Zernez / Val Müstair wurde als Zielgruppe der Schweizer Gast mit einer hohen Zahlungsbereitschaft, welcher älter als 25 Jahre ist, gesundheitsbewusst lebt und gerne lokale/regionale Speisen zu sich nimmt (oft vegi oder vegan) bestimmt. Das USP für diese Region ist ein grossflächiges Gebiet / Tal, welches einfache Tagestouren wie auch anspruchsvolle Mehrtagestouren ermöglicht und in der die Ortschaften trotz der Grösse einen idyllischen Dorfcharakter bieten.
Als Erkenntnisse nahmen die Teilnehmenden mit, dass die Positionierung pro Teilregion diskutiert und definiert werden sollte. Dabei kristallisierten sich folgende mögliche Ausrichtungen heraus:
Zusätzlich sollte im Unterengadin die Kommunikationsstrategie geöffnet und auch die Gruppe zwischen Wandern und Trailrunning (z.B. Speed-Hiking) abgeholt werden.
Flipcharts aus dem Roundtable Unterengadin
Der Strategieausschuss ist für die Überprüfung und Justierung der Strategie des Projektes zuständig. Er hinterfragt die realisierten Massnahmen kritisch und legt die nächsten Schritte im Rahmen der künftigen Strategie fest. Der Hauptfokus dabei ist es, dass alle Massnahmen des Projektes auf dessen Ziel(e) ausgerichtet bleiben. Das Sounding Board spiegelt der Projektleitung aus einer persönlichen Perspektive, was aus ihrer Sicht im Projekt gut läuft, weniger gut läuft, fehlt, korrigiert werden müsste etc.
Während die Vernehmlassung im Sounding Board wie gewohnt per Mail (März 2023, 6 Teilnehmende) durchgeführt wurde, konnte die im Strategieausschuss im Rahmen des Strategieworkshops vom 9. März 2023 in Davos (11 Teilnehmende) eingebaut werden. In diesem Workshop wurden zwei Themen eingehend diskutiert und von den Teilnehmenden bearbeitet:
Die Key Learnings zur ersten Fragestellung können wie folgt zusammengefasst werden:
Offen blieben die Fragen, wann ein Angebot ein Angebot ist, ob dieses zwingend ein USP (Alleinstellungsmerkmal) braucht, wie Angebote erweitert werden können, damit auch Begleitpersonen von Trailrunner*innen angesprochen werden und wie Angebote in verschiedenen Sportarten kombiniert werden können. Bezüglich der Zukunft von graubünden Trail ist man sich einig: Die Weiterentwicklung der Sportart Trailrunning wird auch nach Projektende eine übergeordnete Koordinationsstelle benötigen. Die gute Basis muss in Zukunft genutzt und weiterentwickelt werden.
Die Vernehmlassung im Sounding Board wurde auf vier Themenfelder reduziert:
Die Erkenntnisse der Vernehmlassungen zeigten, dass das Angebot in Zukunft breiter und intensiver kommuniziert, evtl. mit Anreizen über Multiplikatoren (Teilnehmer*innen) und der Trilogie Gedanke in der Umsetzung stärker betont werden muss. Einig war man sich jedoch, dass das Angebot gut ankommt, jedoch einen weiteren Aufbau braucht.
Die Kategorisierung wird aus Sicht der Nutzer*innen als wichtig betrachtet, eine einheitliche Kommunikation und die Einstufung in allen Destinationen müssen jedoch flächendeckend gleich sein – dazu braucht es Schulungen der Beteiligten in den Destinationen. Das Erlebnis der Nutzer*innen muss im Zentrum stehen – es gilt die Herausforderung zu meistern, Trails und Touren zielgruppengerecht festzulegen und zu beschreiben. Die Beurteilung sollte rein nach technischer Schwierigkeit (also Beschaffenheit) erfolgen, für die Inspirationsphase («was und wo will ich laufen?») der Nutzer*innen ist die Charakteristik des Trails massgebend.
Der «Trailrun Tipp» als Ergänzung auf der bestehenden Wanderwegsignalisation wird begrüsst. Man ist sich auch einige, dass die Präsenz vor Ort und somit gesteigerte Sichtbarkeit Trailrunning fördert – die Herausforderung der Signalisation bleibt jedoch der Unterhalt. Es wäre sinnvoll, dass in Abstimmung mit Destinationen Routen als Highlights/Tipps hervorstechen und ein Alleinstellungsmerkmal pro Tipp in der Kommunikation in den Fokus gestellt wird.
Der Austausch mit den Destinationsorganisationen und die Arbeit an konkreten Umsetzungen wird als zentral beurteilt. Unterstützungsbedarf besteht insbesondere bei der Kommunikation von destinationsübergreifenden Angeboten und Touren sowie in der Frage, was wirklich die Bedürfnisse der Trailrunner*innen (Erfahrungswerte) sind. Wichtig nebst dem Austausch mit den Trailrunning-PM der anderen Destinationen ist aber auch der Austausch organisationsintern mit den eigenen PM fürs Wandern und Biken.
Impressionen aus dem Workshop in Davos